immergut 2002
Das Festival
… gab es 2002 zum dritten Mal. immergutrocken.de verrät einiges über die Geschichte des Festivals und deshalb möchte ich mich nicht mit trockenen Daten aufhalten (Faulheit? Nein!) und nur soviel sagen:
Dieses Jahr (31.05. & 01.06.) gab es 4000 Besucher auf dem Festival. Die Karten (20€ + VVK) wurden limitiert, obwohl noch einige Leute mehr auf das Gelände gepasst hätte. Danke an die Veranstalter für diese Maßnahme. So blieb alles (die meiste Zeit) gemütlich.
Wetter und so
Während wir im Auto sitzen und gen Neustrelitz unterwegs sind, regnet und hagelt es an unserem Zielort. Kein gutes Omen für ein Festival… Glücklicherweise bleibt das Wetter während des Festivals recht gut und genug Sonne gibt es auch. Vor allem morgens, wenn man doch lieber noch etwas im Zelt liegen bleiben würde, es aber leider zu heiß gerworden ist. Aber was soll’s. Waren ja nur zwei Tage ;-)
Camping
… gab es umsonst. Aber nicht wirklich genug. Es war äußerst eng auf unserem Campingplatz. (Derer gab es zwei. Den anderen habe ich mit aber nicht angeschaut.) Ein bisschen mehr Platz zwischen den Zelten die “nicht zusammen gehörten” hätte dem Vorankommen gut getan. Aber gemütlich war es. Das kann ich nicht leugnen.
Essen
Nun, ich war recht froh, dass ich von meinen Zeltnachbarn nicht zu diesen Nudeln eingeladen wurde. Aus Wassermangel mit Rotwein kochen hat zwar schon fast MacGyver Niveau, aber in Kombination mit einer farblich in keinster Weise harmonierenden Tomatensoße vergeht einem (mir zunmindest) dann doch der Hunger.
Gut das ich Freitag bei der Ankunft beschlossen hatte, mich die beiden Tage nur von Fladenbrot und Sojawürstchen zu ernähren. Hat auch gut geklappt und das herumschleppen ist leichter als Dosenfutter — welches ich dann doch hätte zu Hause lassen sollen. Aber man lernt ja nie aus…
Tomte
Das erste Konzert beim immergut, das ich sehe. (Zwei verpasst. Zelt aufbauen und nicht beeilen.) Die sonne beginnt langsam sich zu verabschieden. Vorher spendiert sie den Feiernden und der Band allerdings noch ein paar wärmende Strahlen.
Tomte rocken. Hatte ich auch nicht anders erwartet. Das mussten sie einfach. Sonst wäre mein (nach den beiden Alben) selbstgemachtes Bild von ihnen zerstört gewesen. Hätten sie nich machen dürfen!
Thees trumpfte dann auch noch mit einer Weisheit auf: “Andere Band haben Roadies, wir haben ein Alkoholproblem. – Ich möchte nicht tauschen!” Die Menge scheint soetwas immergut zu verstehen und das Festival kann für mich beginnen!
Kettcar
Ich bin ein Kettcar Fan. Seit ihrem Auftritt im Chéz Heinz (März ’02). Dort habe ich mir die 4-Track-EP gekauft und hoffe seitdem, das die Jungs bald einen Plattenvertrag bekommen. Ich will mehr Musik von ihnen hören!
Unter den Voraussetzungen habe ich mich natürlich ziemlich auf ihren Auftritt gefreut… Und ich wurde nicht enttäuscht. Fast würde ich sagen, dass ihr Konzert mein persönliches Highlight auf dem immergut war. Doch, ich denke das war es. Und wie sie selbst meinten, sei das ihr bisher bestes Konzert gewesen. Außerdem wäre Rock am Ring so viel “scheißiger” gewesen als das immergut. Sowas hört man doch gerne. Braucht man sich keine Gedanken machen, etwas verpasst zu haben und der Band macht das Spielen mehr Spaß.
Obwohl sie kein Album haben, kannten alle Leute vor der Bühne die Texte, haben mitgesungen und eine gute Zeit gehabt. Kettcar haben grockt. Perfekt. Was will man mehr außer Kettcar bald nochmal zu sehen?
Beim Abbauen hat Thees von Tomte dann auch noch mitgeholfen. Das ist das immergut. Alle sind freundlich zueinander und helfen sich. Auch wenn man mal in der Menge umgekippt ist, umgeworfen wurde oder wen umgeschmissen hat. Es war nie aggressiv. Sofort wurde man von vielen Händen vom Boden aufgelesen und konnte weiterfeiern.
Und da Thees so schön fleißig beim Aufräumen geholfen hat, darf er auf dem nächsten Foto auch gleich gesucht werden ;-)
Die Sterne
Headliner am Freitag. Ich bin etwas enttäuscht. Ihr Auftritt war zwar gut und hat gerockt, aber genau wie bei Tocotronic (Headliner am Samstag) habe ich das gefühl, dass sie sich auf einer großen Bühne nicht so wohl fühlen. Ein kleiner Club wäre für beide Bands vielleicht idealer.
Die Sterne habe ich bereits ’02 in der Faust gesehen. Das Konzert dort war soviel besser. Sie kamen sympatischer rüber und haben mehr mit dem Publikum geredet. Auf dem immergut sah es so aus, als spielten sie ihre Playlist runter und gut ist. Schade. Jedenfalls freue ich mich auf das nächste Konzert im kleineren Rahmen.
Soulmate
Das ist die Band…
… und das die Playlist…
… und beides zusammen war ein super Auftritt.
Soulmate. Noch eine der Bands, von denen ich vor dem immergut nichts gehört hatte. Schade eigentlich. Aber gut, dass ich in Neustrelitz auf sie aufmerksam geworden bin.
Es war super Stimmung vor der Zelt bühne. Vielleicht hätte das Zelt den Tocos oder den Sternen auch gut getan. Aber dann hätten warscheinlich ca. 3500 Leute protestiert, dass sie nicht mehr in das Zelt passen.
Soulmate habe gerockt und ich muss mir wohl demnächst unbedingt ein Album von ihnen kaufen. (2006: Traurig, aber die Band hat sich inzwischen aufgelöst. Der ewige Wandel…)
The End…
Leider sind auf dem zweiten Film keine anständigen Photos mehr gewesen. Also gibt es an dieser Stelle bedauerlicherweise auch nichts zu sehen. Anzumerken ist noch, dass Tocotronic auf dem Hurrican 2002 deutlich besser waren, als beim Immergut. Über die Gründe kann ich nur spekulieren: Das Material war zu neu, Open-Air bekommt ihnen nicht (beim Hurricane spielten sie im Zelt), ich war nicht gut drauf…
So viele Möglichkeiten und nur der Trost, dass sie live sehr gut sein können. Das Immergut war wohl eine Ausnahme.